Im Mittelpunkt des Forschungsprojektes „Artefakte jenseits von analog und digital“ steht die Auseinandersetzung mit dem Modell einer sekretorischen Darmzelle des Übersee-Museums Bremen. Mit dem Ziel der Zugänglichmachung exploriert das Projekt hybride Formate, die eine ortsunabhängige Sicht- und Erfahrbarmachung ermöglichen. 




Im Folgenden findest du Hintergrundinformationen
und experimentelle Online-Erlebnisformate rund
um das Zellmodell des Übersee-Museums Bremen. 


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Das Modell einer sekretorischen Darmzelle wurde vom Übersee-Museum Bremen in enger Zusammenarbeit des Präparators Klaus Wechsler mit der Zellbiologie der Universität Bremen (Prof. Dr. Ludger Rensing) entwickelt. Als Teil der Evolutionsausstellung wurde das Modell zwischen 1991 und 2014 öffentlich ausgestellt. Es befand sich in eine raumgreifende Ausstellungsarchitektur eingelassen, gesäumt von beleuchteten Informationstafeln. Drei große Fenster gaben verschiedene Einblicke auf das Geschehen im Inneren. Gebaut wurde das Modell u.a. aus in Epoxidharz getränkten Schaumstoffteilen und überwältigt durch seinen Detailreichtum, wie den etwa 2000 von Hand hohl gegossenen Transportvesikeln und den geschätzten 70.000 einzeln applizierten Glasperlen als Ribosomen. Die Konstruktion hat im inneren ein aufwändiges Beleuchtungssystem verbaut, welches dieses dank des transluzenten Materials von innen heraus illuminieren konnte.

Zwischen 2014 und 2017 war die Zelle vorübergehend eingelagert und befindet sich seit 2017 als Leihgabe des Museums in den Fluren des Instituts für Biophysik der Universität Bremen. Das Zellmodell befindet sich in einem unrestaurierten Zustand, die Ausstellungsarchitektur wurde zu Teilen entfernt, die Informationstafeln sind nicht mehr Teil des Modells und das Beleuchtungssystem ist heute zum Teil nicht mehr funktionstüchtig.




Mit dem fragmentarische 3D-Modell kannst du das weitverzweigte Innere des Zellmodells näher erkunden.



Verschaff dir mit den 3D-
Fotos einen Überblick vom
Modell einer Darmzelle.




Tauche mit dem 3D-Film
in die detaillierten Strukturen
des Zellmodells ein.



Die 3D-druckbare Fühlskulptur lässt dich die 3D-gescannten Strukturen des Originalobjektes sensorisch erleben.



Wo finde ich das Zellmodell?

 
Universität Bremen
Institut für Biophysik


Otto-Hahn-Allee 1
28359 Bremen
Gebäude NW1, 4. Obergeschoss


Interesse an einem Format in Schule, Museum oder Universität? Interesse an einer Kooperation?

Kontakt Projektleiter: jmueller@hfk-bremen.de


Kuration, Konzept, wissenschaftliche & künstlerische Leitung:
Joosten Mueller
Hochschule für Künste Bremen & Universität Groningen


Visuelles Konzept Grafik:
Dalila Maganinho


Fachwissenschaftliche Begleitung:
Prof. Dr. Manfred Radmacher
Universität Bremen


Fachdidaktische Begleitung:
Paul Engelschalt &
Prof. Dr. Annette Upmeier zu Belzen
Humboldt-Universität zu Berlin

Artefakte jenseits von analog und digital

Entwicklung eines hybriden Experimentalraums und Neukontextualisierung eines historischen Zellmodells durch digitale Technologien zur Etablierung einer Kooperation zwischen Naturwissenschaften und Design


Plastische Modelle als konkrete „Objekte des Wissens“ sind an die Orte, an denen sie sichtbar ausgestellt oder unsichtbar verwahrt werden, den Zustand des Materials, aus dem sie gefertigt wurden, und die Aktualität des ihnen eingeschriebenen Wissens gebunden. Veränderungen dieser Parameter können dazu führen, dass ein Modell mit der Zeit – teilweise oder in seiner Gesamtheit –  vergessen, verloren oder zerstört wird.

Im Mittelpunkt des Forschungsprojektes „Artefakte jenseits von analog und digital“ steht die Rekonstruktion einer solchen Objekt- und Wissensreise am Beispiel des Modells einer sekretorischen Darmzelle des Übersee-Museums Bremen (1991). Mit dem Ziel der Zugänglichmachung setzt das Projekt Aspekte des historischen Modells in einen aktuellen (Wissens-)Kontext und exploriert hybride Erlebnisformate, die eine Sicht- und Erfahrbarmachung, unabhängig von Ort und Materialität, ermöglichen.

Gefördert durch die Hochschule für Künste Bremen und den Bremen-Fonds „Gesellschaft und Individuum im digitalen Wandel“.